Dienstag, 22. Juni 2010

Verliebt in meine Bernina








Nach langer Zeit habe ich meine Bernina Record 730 Nähmaschine wieder hervorgekramt. Mein Opa hat sie 1968 für meine Oma gekauft, die sich dann zeit ihres Lebens über den viel zu hohen Preis (den genauen Preis wusste sie nicht mehr, nur dass die Nähmaschine viel viel zu teuer war) und die unnötigen Extras beschwert hat.






Vor dem Nähen habe ich zum ersten Mal die Bedienungsanleitung gelesen. Ich bin kein Freund von Bedienungsanleitungen, ich versuche es lieber mit der guten alten Try and Error Methode, denn oft muss man auch mit Bedienungsanleitungen einem Blindflug starten. Die Bernina Bedienungsanleitung hat mich manchmal überfordert, es werden viele Fachwörter benutzt, die ein Anfänger nicht kennt.






Aber ich habe viele neue Dinge entdeckt, zum Beispiel, wie ich meine Maschine pflege und ihren guten Zustand erhalte. Und dass es im Inneren der Maschine viele rote Punkte gibt, die die Stellen markieren, auf die man das Maschinenöl auftragen muss. Nach dem Ölen habe ich meine Bernina noch von Staub und Fusseln befreit. Leider habe ich eine Stelle vergessen, was sich später beim Nähen gerächt hat. Der Fadenzug war klebrig und so stockte der Faden, deshalb sind die Nähte an meinem ersten Werk zu fest und wellen sich. Jetzt ist alles wieder gut, meine Bernina näht wie 1968.




Meine Bernina ist nicht nur eine Nähmaschine, sondern auch eine Zeitmaschine. Ich kann mich noch gut an meine Puppendecken erinnern, die einfach nur Taschentücher mit planlosen Nähten darauf waren. Ich habe so viel davon gemacht, dass ich jetzt noch beim Wühlen in Kisten darauf stoße. Auf meiner Bernina habe ich mir auch meine erste Teenagertasche genäht. Aus dem Bein einer schwarzen Jeans mit einem weißen geflochtenen Henkel und vielen coolen Aufnähern. Sie hatte die perfekte Größe für meine Ballettsachen, was mich für einige Zeit zur Queen des Umkleideraums machte. 
Wenn ich nähe, höre ich ständig die Sätze meiner Oma, „Nimm nicht so viel Garn!“ und „Die Nadel bricht.“ Liebe Omas mit nähenden Enkeln, bitte lasst sie so viel Garn und Nadeln verbrauchen, wie sie wollen, es ist vielleicht der Beginn einer lebenslangen Leidenschaft oder einer kreativen Laufbahn.




Bernina Love

After some time of neglect I dug out my Bernina record 730 sewing machine. It came into the family in 1968, my grandfather purchased it and for the rest of her life my grandmother complained about the price (she could not tell the exact amount anymore, but it was far far too expensive) and all the useless features.

Before I started I read the manual for the first time. I am not a big fan of manuals, I prefer try and error, because after reading a manual one often has to try and error anyway. Sometimes the Bernina manual is a bit complicated and uses words a beginner is not familiar with. Well, I discovered lots of new things and most important I learned how to preserve the good condition of my Bernina. I lubricated it with oil and was very surprised to find little red dots indicating the spots where oil has to be applied (computer-agers are amazed by that). I cleaned lint off the sewing machine but forgot to clean a sticky part where threads run through, which turned out to be fatal. My first seams were too tight.


My Bernina is not only a sewing machine but also a time machine. I can remember vividly my first doll blankets aka hankies with random machine stitching on it. I made so many that from time to time I still come across them while rummaging in old cardboard boxes. On my Bernina I made my first teenage handbag, it was made from a black jeans leg with a white braided handle and lots of cool patches. It was the perfect size for my ballet shoes, making me the queen of the changing room for some time.

And at all times I hear my granny's voice say, “Don't use too much thread!” or “The needle will break.” So, dear grandmothers with sewing grandchildren, let them use as much thread as they want and let them break needles, this might be the beginning of a lifelong passion or even a creative career.


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